The Devil And The Deep Blue Sea -- United States (US) Presidential Election, 2016

Beiträge 101 - 110 von 178
  • Der Mann für gewisse Frequenzen

    Wanli, 31.08.2016 01:06, Antwort auf #100

    Mika Brezinski ist ein ganz guter Beleg fuer meine These, dass der Donald halt wirklich einen an der Waffel hat. Da ist zum einen die mehrfach kolportierte Beobachtung, dass der Bursche jeden Tag viele Stunden lang an der Glotze (es laufen die politischen Nachrichtensender) haengt, die auch bei Strategietreffen im Hintergrund mitlaeuft. Allein das ist ja schon sonderbar; normalerweise hat ein Kandidat wirklich Besseres zu tun, aber als Supernarzist sieht er sich vermutlich einfach sehr gern im TV.

    Dann fuehlt er sich verpflichtet, auf jede Kritik zu reagieren, gern auf Twitter. Warum? Ein normaler Kandidat ignoriert irgendwelche Kritik in irgendwelchen Talkshows oder laesst den Sprecher von der Leine und gut ist. Ein normaler Kandidat wuerde erkennen, dass solche Privatfehden einfach nichts bringen, aber Trump kann sich einfach nicht beherrschen, wenn er sich herausgefordert sieht.

    Und schliesslich weiss der Donald seit geraumer Zeit, dass er ein Frauenproblem hat. Trotzdem haut er nen Tweet raus, in dem er Brezinski (unter anderem) als "neurotisch" bezeichnet. Ein Wort, das schon seit Jahrzehnten gegen Frauen in Stellung gebracht wird, die nicht die ihnen zugedachten Rolle einnehmen. Sinngemaess findet sich das ja schon in Ibsens "Nora". Bestimmt clever mit Blick auf die republikanisch gesinnten Frauen mit hoeherem Bildungsabschluss, die er eigentlich massiv umwerben moechte und muesste.

    Der Donald galt nach den Primaries als grosser Kommunikator, aber mittlerweile ist klar, dass das Quatsch ist. Eine Frequenz hat er konsequent gefunkt und es gab genuegend Empfaenger in den Vorwahlen, aber fuer andere Frequenzen ist er voellig taub. Wenn er versucht, nett zu sein zu Frauen, Schwarzen, Hispanics, Katholiken, Schwulen, dann kommen ihm staendig Phrasen ueber die Lippen, die zeigen, wie wenig er diese Bevoelkerungsgruppen versteht. Schon sein Werben um Evangelikale war ja unfreiwillig komisch: "Die Bibel ist sogar besser als mein Buch The Art of the Deal!" Gegenueber unterschiedlichen Bevoelkerungsgruppen den jeweils richtigen Ton zu finden, gelingt ihm einfach nicht, er hat nur einen Modus Communicandi.

    Und es ist sowohl bedenklich als auch wahltaktisch unguenstig, wenn der Kandidat sich selbst einfach so unglaublich geil findet, dass er es staendig raushaengen laesst - siehe obiges Zitat zur Bibel. Im Wahlkampf musst du den Leuten suggerieren, dass SIE grossartig sind und Gegenstand deines Interesses, nicht in erster Linie du selbst: "I feel YOUR pain", um es mal mit einem in dieser Hinsicht sehr gewieften Clinton zu sagen.

    EDIT:

    Der Link zu einem Video, das die sechs Minuten der FOX-Talkshow aus der letzten Woche zeigt, in denen Trump das Publikum ueber seine Politik "abstimmen" laesst. Man kann vielleicht ein wenig erahnen, warum manche Leute ihn erfrischend finden und ihn fast schon verehren, sieht aber auch deutlich, warum er auf die Mehrheit der Bevoelkerung wie ein Scharlatan wirkt. Trumpkenner werden die diversen Verweise auf die eigene Grossartigkeit zu schaetzen wissen wie die hyperbolische Sprache...

    http://mediamatters.org/video/2016/08/24/donald-trump-polls-sean-hannitys-audien ce-his-immigration-policy/212653

  • RE: Risiko Trump

    gruener (Luddit), 01.09.2016 02:34, Antwort auf #98

    She’s an undercover jihadi lesbian

    ab da konnte ich vor Lachen nicht mehr weiterlesen...

    Das zeigt den totalen außenpolitischen Autismus dieser Szene auf. Es mag schwule Nazis geben und historisch hatten die auch mal kurz etwas Macht (Röhm), bevor sie erschossen wurden, in der dschihadistischen Welt werden Homosexuelle von Hochhäusern geworfen.

    Ich glaube hier ist Du.

    Auch die Dschihadisten haben etwas Männerbündisches. Und solche Gruppen neigen immer auch zur Homosexualität.
    An der Oberfläche wird die Homosexualität dann natürlich verteufelt und wenn man dann noch eine sexualfeindliche Ideologie hat, dann kommt es zu antihomosexuellen Exzessen, obwohl ein Teil der Täter selbst latent homosexuell ist.

    müsste es nicht eher lauten:

    ...weil ein Teil der Täter selbst latent homosexuell ist?

    dieses aber in ihrer propagierten lustfeindlichen sowie machoorientierten ideologie unmöglich sein kann/darf. stichwort: die am lautesten dagegen schreien, haben selbst am meisten "dreck am stecken".

  • Trumps große Immigrationsrede

    drui (MdPB), 01.09.2016 12:22, Antwort auf #102

    Kurz vorher beim mexikanischen Präsidenten meinte er noch, man hätte nicht über die Finanzierung geredet (natürlich gelogen), dann hält er seine "Nürnberger Rede" (Clinton-Berater).

    Verspricht nicht nur die größte und technisch ausgereifteste Mauer aller Zeiten, er will auch sofort eine Deportationsgestapo aufstellen und "in der ersten Stunde" im Amt Millionen Einwanderer deportieren, der Mob tobt. Die Beliebtheitswerte des mexikanischen Präsidenten in Mexiko sind auf unter 20% gesunken, die von Trump liegen bei 2%.

    Dennoch erklären sich Mexikaner bereit, für Trumps Mauer zu bezahlen, allerdings in den Grenzen von 1848:

    Sicher kein schlechter Preis für Texas, New Mexico, Colorado, Arizona, Utah, Nevada und California.

    Fazit: Trump will nicht gewinnen, er will eine Show abziehen, gerne auch als Hitler-Imitator vor einer Horde von Rassisten. Statt einer eigenen Meinung hat er unterschiedliche Berater und plappert deren letzten zwei Sätze nach, die er sich merken konnte. Ich bin gespannt auf die Reaktionen in der GOP.

    http://www.politico.com/story/2016/09/donald-trump-immigration-address-227616

  • RE: Risiko Trump

    sorros, 01.09.2016 19:54, Antwort auf #102

    She’s an undercover jihadi lesbian

    ab da konnte ich vor Lachen nicht mehr weiterlesen...

    Das zeigt den totalen außenpolitischen Autismus dieser Szene auf. Es mag schwule Nazis geben und historisch hatten die auch mal kurz etwas Macht (Röhm), bevor sie erschossen wurden, in der dschihadistischen Welt werden Homosexuelle von Hochhäusern geworfen.

    Ich glaube hier ist Du.

    Auch die Dschihadisten haben etwas Männerbündisches. Und solche Gruppen neigen immer auch zur Homosexualität.
    An der Oberfläche wird die Homosexualität dann natürlich verteufelt und wenn man dann noch eine sexualfeindliche Ideologie hat, dann kommt es zu antihomosexuellen Exzessen, obwohl ein Teil der Täter selbst latent homosexuell ist.

    müsste es nicht eher lauten:

    ...weil ein Teil der Täter selbst latent homosexuell ist?

    dieses aber in ihrer propagierten lustfeindlichen sowie machoorientierten ideologie unmöglich sein kann/darf. stichwort: die am lautesten dagegen schreien, haben selbst am meisten "dreck am stecken".

    Da hast Du recht!

  • Der Ton macht die Musik / Money talks

    Wanli, 01.09.2016 23:37, Antwort auf #104

    Hatte gestern Trumps Pressekonferenz mit dem mexikanischen Praesidenten am Laufen, hab daneben aber noch gearbeitet, sodass ich nur mit einem Ohr zugehoert habe. War erstaunt ueber Trumps unaufgeregten, vergleichsweise serioesen Ton, auch die Bilder von ihm neben einem Staatsmann natuerlich kein Nachteil in einer Praesidentschaftskampagne. Dachte schon, dass jetzt vielleicht wirklich ein neuer Ton in seinen Wahlkampf einzieht mit verbesserten Chancen, bei moderateren Republikanern zu punkten. So wurde das Aufeinandertreffen auch von Teilen der Presse kommentiert:

    http://www.washingtonexaminer.com/byron-york-mexico-gamble-a-huge-win-for-trump/ article/2600692

    Am Abend dann die Rede in Arizona. Wenn man nur auf die erhobenen politischen Forderungen schaut, dann war sie wohl wirklich einen Ticken moderater als das, was man sonst so gewoehnt ist - jetzt sollen also nicht mehr ausnahmslos alle illegalen Immigranten abgeschoben werden, sondern nur noch sehr viele; unter anderem (aber nicht ausschliesslich) alle, die bezichtigt (nicht etwa ueberfuehrt) werden, eine Straftat begangen zu haben. Aber der folgende Artikel trifft den Nagel auf den Kopf: Kaum jemandem wird dieser "Kurswechsel" auffallen, denn im Ton geifert Drumpf wie eh und je. Wie oben schon ausgefuehrt - er kriegt es einfach nicht hin, mal fuer einige Zeit die Frequenz zu wechseln.

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2016/09/trumps-hateful-rhetoric-matters-mor e-than-his-policies.html

    Und das, obwohl selbst Trumps Anhaenger in einer FOX-Umfrage mehrheitlich angaben, einen sanfteren Kurs vorzuziehen.

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2016/09/trump-now-losing-the-hispanic-trump -surrogates-vote.html

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Wenn man die Wahlmaennerstimmen der 18 Staaten zusammenzaehlt, die bei allen der letzten sechs Praesidentschaftswahlen fuer die jeweiligen demokratischen Kandidaten gestimmt haben, kommt man auf 242 - diese Gruppe von Staaten wird auch gern als "Blue Wall" bezeichnet, weil es natuerlich moeglich ist, dass einer davon zur GOP ueberlaeuft, es angesichts der Erfahrungen des letzten Vierteljahrhunderts aber sicher ein hartes Stueck Arbeit wird, eine Bresche in diese Mauer zu schlagen.

    States falling behind this blue wall generally include those the Democrats have carried since the 1992 election,and include (in order of decreasing population): California, New York, Illinois, Pennsylvania, Michigan, New Jersey, Washington, Massachusetts, Maryland, Wisconsin, Minnesota, Oregon, Connecticut, Hawaii, Maine, Rhode Island, Delaware, and Vermont, as well as the District of Columbia. [...]

    In addition to these 18 states, three others, Iowa, New Mexico, and New Hampshire, have only voted for the Republican once in the same 6 election cycles, giving their votes to George W. Bush in either 2000 or 2004. If included in the total, the votes behind the blue wall number 257, just 13 short of what is needed to win.

    The states which Republicans have won in the last 6 cycles include Texas, Alabama, South Carolina, Oklahoma, Mississippi, Utah, Kansas, Nebraska, Idaho, South Dakota, North Dakota, Alaska, and Wyoming, giving to total of 102 votes. States with a 5 out of 6 Republican record include Georgia, North Carolina, Arizona, Indiana, and Montana for a total of 158 electoral votes.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Blue_wall_(politics)

    Mittlerweile ist nicht nur Clinton, sondern auch Trump mit Werbeclips auf Sendung und Electoral Vote ist aufgefallen, dass es drei Swing States gibt, in denen weder er noch seine Kontrahentin in Fernsehwerbung investieren: Virginia, Colorado und New Mexico. Die naheliegende Erklaerung: Beide Kampagnen sind unisono der Meinung, dass diese Staaten im Grunde schon entschieden sind - angesichts der derzeitigen Umfragezahlen sicherlich fuer Hillary. Addiert man die Stimmen dieser drei Staaten zur "Blauen Wand", kommt man auf 269, genau die Haelfte: Drumpf muesste in diesem Fall also saemtliche verbleibenden Swing States (Florida, Ohio, New Hampshire, Nevada, Iowa, North Carolina) abraeumen; ginge ihm auch nur einer davon durch die Lappen, zoege die erste Frau als POTUS ins Weisse Haus ein.

    http://www.electoral-vote.com/evp2016/Pres/Maps/Sep01.html#item-4

    Vor einiger Zeit hatte ich gelesen, dass Clinton auch im oestlichen Nebraska in den Wahlkampf investiert und dies hatte mich damals etwas verwundert: Klar, hier gibt es einen Wahlkreis, der fuer Demokraten gewinnbar erscheint (Obama hatte ihn 2008, nicht aber 2012 geholt), und Nebraska vergibt ja auch je eine Wahlmaennerstimme an die Sieger in den einzelnen Kongresswahlkreisen (s.o.). Aber warum ernsthaften Aufwand betreiben fuer eine mickrige potenzielle Wahlmaennerstimme? Die Antwort ist mir jetzt klarer.

    http://thehill.com/blogs/ballot-box/presidential-races/286082-clinton-airing-ads -in-nebraska-district

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Zahl der Wahlkampfbueros in Florida, die der Donald Anfang August zeitnah zu eroeffnen gedachte: 24. Zahl der Wahlkampfbueros des New Yorkers im Sunshine State heute: 0.

    http://www.electoral-vote.com/evp2016/Pres/Maps/Sep01.html#item-5

  • RE: Risiko Trump

    gruener (Luddit), 03.09.2016 02:28, Antwort auf #104

    She’s an undercover jihadi lesbian

    ab da konnte ich vor Lachen nicht mehr weiterlesen...

    Das zeigt den totalen außenpolitischen Autismus dieser Szene auf. Es mag schwule Nazis geben und historisch hatten die auch mal kurz etwas Macht (Röhm), bevor sie erschossen wurden, in der dschihadistischen Welt werden Homosexuelle von Hochhäusern geworfen.

    Ich glaube hier ist Du.

    Auch die Dschihadisten haben etwas Männerbündisches. Und solche Gruppen neigen immer auch zur Homosexualität.
    An der Oberfläche wird die Homosexualität dann natürlich verteufelt und wenn man dann noch eine sexualfeindliche Ideologie hat, dann kommt es zu antihomosexuellen Exzessen, obwohl ein Teil der Täter selbst latent homosexuell ist.

    müsste es nicht eher lauten:

    ...weil ein Teil der Täter selbst latent homosexuell ist?

    dieses aber in ihrer propagierten lustfeindlichen sowie machoorientierten ideologie unmöglich sein kann/darf. stichwort: die am lautesten dagegen schreien, haben selbst am meisten "dreck am stecken".

    Da hast Du recht!

    danke für die antwort.

  • Race to the bottom

    Wanli, 03.09.2016 16:38, Antwort auf #106

    Clintons Team kann nach wie vor ganz zuversichtlich sein beim Blick auf die Zahlen und die Swing States, aber wie oben schon erwaehnt: Der Trend laeuft momentan etwas gegen sie. Trumpfans ergoetzen sich etwa an regelmaessig erhobenen Umfragezahlen der LA Times, die den Donald mittlerweile in Fuehrung zeigen:

    http://graphics.latimes.com/usc-presidential-poll-dashboard/

    Die Zeitung selbst ist serioes, die Methodologie der Erhebung allerdings ungewoehnlich; die Zahlen selbst kann man deshalb wohl anzweifeln, doch der Trend ist aus Clintons Sicht der falsche. Eine ABC-Umfrage sieht ihre Unbeliebtheitswerte mittlerweile praktisch gleichauf mit denen Trumps.

    http://www.electoral-vote.com/#item-5

    Haengt moeglicherweise auch mit der Berichterstattung ueber sie zusammen; Hillary dosiert ihre Auftritte momentan ja recht sparsam. Damit ist sie vor allem in den Medien mit ihren Emails und der Stiftung, die den meisten Waehlern mittlerweile als absolut unethisch erscheinen muss, obwohl es keinerlei Hinweise darauf gibt, dass da nennenswert krumme Dinger gedreht, geschweige denn Gesetze gebrochen wurden. Ganz im Gegenteil zur viel kleineren vermeintlich wohltaetigen Stiftung Trumps, die eine ueppige Summe an die Generalstaatsanwaeltin Floridas ueberwies, als diese gerade eine Klage gegen Trump vorbereitete, welche dann mysterioeserweise nie erhoben wurde. Das ist ganz ohne Zweifel illegal, aber kaum jemand nimmt es zur Kenntnis.

    http://www.vox.com/2016/9/2/12759020/trump-foundation-illegal-campaign-funding

    Die Angriffe auf Clintons Charakter werden in den verbleibenden Monaten auch kaum nachlassen, dafuer duerfte schon der naechste Neuzugang des Trumpteams sorgen, ein gewisser David Bossie, der seit den Neunzigern auf vermeintliche Skandale Hillarys spezialisiert ist (Whitewater und so).

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2016/09/trump-hires-clinton-nemesis-david-b ossie.html

    Ich denke, dass Clinton wieder praesenter werden muss in der Oeffentlichkeit; die momentane zurueckhaltende Strategie erlaubt es ihren Gegner einfach zu sehr, sie als verdorbene Hexe zu praesentieren, ohne dass Waehler taeglich einen positiveren Gegenentwurf zu sehen bekommen. Selbst wenn das ihren Wahlsieg nicht gefaehrden sollte, erschwert es doch das Regieren ungemein.

    In a country where far too many voters seem more interested in being entertained than enlightened, Trump is a good show. Even though the electoral map favors Clinton, national polls do not indicate that there is much of a popular-vote gap between the two candidates — both hover in the 40s. The voters who remain undecided will be swayed by impressions they get from watching television, and it seems a bit of a gamble to cede the cameras to Trump in the hope that he will continue to offend more people than he pleases. [...]

    She needs to steal the attention from him and get more people enthused about the idea of having her as president.

    Right now, in his erratic way, Trump is doing a good job of reinforcing the pervasive right-wing caricature of Hillary as dishonest, corrupt and even criminal. As preposterous as his rhetoric may be, it is being heard day after day while Clinton’s voice is largely absent.

    http://www.latimes.com/opinion/topoftheticket/la-na-tt-hillary-attention-2016090 2-snap-story.html

    Clinton gilt ja als recht risikoavers, aber ist es wirklich so undenkbar, mit Aeusserungen und Spots auf Sendung zu gehen, die mal aufzeigen, wieviel Gutes ihre Stiftung bewirkt hat?

    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Natuerlich darf man bei allen Umfragezahlen nicht aus dem Blick verlieren, dass Clinton einfach wesentlich besser organisiert ist als der Donald (der Unterschied ist weit groesser als bei den letzten Praesidentschaftswahlen) und dass diese ungewoehnliche Diskrepanz Auswirkungen auf das Wahlergebnis haben duerfte, die in den Umfragen naturgemaess nicht abgebildet werden. Aus einem Interview mit Obamamanager David Axelrod:

    Trump is going to have less of a turnout operation than any candidate in memory. Do you have a sense of how big a Clinton advantage that is?

    It is 1 to 3 percent I would say, in some of these states. In most states that is not going to make a difference, but in battleground states … when you look at a state like North Carolina, that could be very meaningful.

    One to 3 percent is a lot. So you think if they go in tied on Election Day, she can win by a couple points?

    Right. Message can get you way down the field, but if you have no kicking team, and you need a field goal, that’s a problem.

    Trump doesn’t have that, and he will pay a price for that.

    http://www.slate.com/articles/news_and_politics/interrogation/2016/08/david_axel rod_on_clinton_s_debate_prep_obama_s_feelings_about_trump_and.html

  • RE: Race to the bottom

    drui (MdPB), 04.09.2016 13:51, Antwort auf #107

    Clinton gilt ja als recht risikoavers, aber ist es wirklich so undenkbar, mit Aeusserungen und Spots auf Sendung zu gehen, die mal aufzeigen, wieviel Gutes ihre Stiftung bewirkt hat?

    Das verstehe ich auch nicht. Überhaupt fehlt ihr eine Positiv-Strategie. Sie müsste mehr über die Punkte sprechen, mit denen sie und Sanders übereinstimmen (Mindestlohn, Freihandel, Zügelung der Banken, Erziehung, Gesundheit), über die Bekämpfung des strukturellen Rassismus und des Waffenhandels, über Millionen neue Wähler, über Klimawandel, über neue Jobs, die geschaffen wurden, über Zukunfstperspektiven. Es muss ja nicht gleich ein unhaltbares Obama-Change-Vesprechen sein, aber zumindest ein wenig "Morning in America", Letzteres würde Trumps Negativismus auf patriotische Weise bloßstellen.

    https://www.youtube.com/watch?v=EU-IBF8nwSY

    Und sie muss sich als Person besser darstellen, menschlicher, im Kreise der wichtigsten Staatschefs und Prominenter, mit Tochter und Enkeln, mit "normalen" Leuten. Spätestens bei den Debatten muss sie präsidiabel wirken und darf sich nicht auf Trumps Niveau herablassen.

  • Presidential Election: Marktkritik

    Wanli, 04.09.2016 18:56, Antwort auf #108
    Überhaupt fehlt ihr eine Positiv-Strategie.

    Ist natürlich ein kleines Problem, mit programmatischen Äußerungen ein Medienecho zu kriegen; ab und zu kommt ja durchaus was derartiges von Team Clinton, aber der Donald saugt halt mit seinen bizarren Stunts ne Menge Aufmerksamkeit auf - nicht zwangsläufig zu seinem Vorteil natürlich. Ist vielleicht auch eine Frage des Timings, möglicherweise will man erstmal Donalds mieses Image zementieren und dann mit positiven Visionen kommen - wer weiß? Oder man versucht einfach, die Wahl über die Furcht vor dem Gegner zu bestreiten, irgendwann dann mit dem Update der Clips aus den Sechzigern?

    https://www.youtube.com/watch?v=jtQVIKKlcFY

    Oder noch fieser (diese Stimme!):

    https://www.youtube.com/watch?v=U-VzZQGWOqA

    Vielleicht ist man über die momentan etwas absackenden Umfragezahlen auch gar nicht so unglücklich, erleichtert es doch das Eintreiben von Spenden und hält die Spannung bei Freiwilligen und Wählern hoch.

    Viele Erklärungen; ich find Hillary aber auch etwas passiv momentan...

    EDIT:

    At the center of senior Clinton aides’ pre-debate concern is the belief that Trump’s last few days demonstrate how low the bar is for his performance to be called a success. If simply standing next to the Mexican president is perceived as a win for Trump’s image, they complain, appearing across from Clinton will likely further elevate his standing. Indeed, Clinton’s inner circle is eager to tamp down any sign of confidence, no matter her current lead or the Electoral College map.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Etwas merkwürdig momentan die Werte unserer US-Märkte. Einerseits werden Hillary 325 Electoral Votes zugetraut und damit ein klarer Sieg, andererseits liegt sie im anderen Markt zu den Stimmanteilen mittlerweile hinter Donald; die Anderen dagegen bei 15%.

    Wenn ungefähr die gleiche Anzahl von Wählern an die Urnen strömt wie vor vier Jahren, dann hieße das, dass Johnson, Stein & Co. die Anzahl der für sie abgegebenen Stimmen fast verzehnfachen müssten auf knapp 20 Millionen. Wenige Stammwähler, kaum Medienpräsenz, Ebbe in den Wahlkampfkassen: Wie bitte sollen die beiden und weitere Kleinkandidaten damit zur Massenbewegung werden?

    Und die Umfragewerte der letzten Woche mögen zwar verglichen mit denen der Zeit davor weniger gut für Clinton gewesen sein, aber hinter den Donald zurückgefallen ist sie mitnichten laut den gängigen Umfrageaggregatoren:

    HuffPost Pollster: Clinton +6

    http://elections.huffingtonpost.com/pollster/2016-general-election-trump-vs-clin ton

    RCP-Average: Clinton +3,9 / (+3,2 mit Johnson und Stein)

    http://www.realclearpolitics.com/epolls/2016/president/us/general_election_trump _vs_clinton_vs_johnson_vs_stein-5952.html

    538: Clinton +4,3

    http://projects.fivethirtyeight.com/2016-election-forecast/?ex_cid=rrpromo

    Selbst der aggressive 538-Now-Cast, der ganz aktuelle Umfragen stark übergewichtet, um Trends besser abzubilden, hat sie bei +4,1.

    http://projects.fivethirtyeight.com/2016-election-forecast/?ex_cid=rrpromo#now

    In allen Modellen ist dabei noch nicht mal eingepreist, dass Clinton ne viel bessere Organisation hat und sich das auch in den Zahlen am Wahlabend niederschlagen dürfte.

    Unser Marktwert verwundert da ehrlich gesagt etwas. Würde mich interessieren, warum Trump und insbesondere die Anderen hier relativ gesehen so stark sind: reines Bauchgefühl? Oder gibt es dafür Argumente?

  • RE: Presidential Election: Marktkritik

    Bergischer, 04.09.2016 19:10, Antwort auf #109

    Unser Marktwert verwundert da ehrlich gesagt etwas. Würde mich interessieren, warum Trump und insbesondere die Anderen hier relativ gesehen so stark sind: reines Bauchgefühl? Oder gibt es dafür Argumente?

    Weder "Bauchgefühl" noch Argumente, sondern lediglich: "Zocken" !!! - ;-)

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