Demokratische Präsidentschaftskandidatur 2020: Rangeln um die Pole Position

Beiträge 81 - 90 von 118
  • RE: Alles im Fluss

    drui (MdPB), 07.12.2019 12:13, Antwort auf #78
    #81

    Es würde mich ja doch interessieren, wie dein bzw. Warren`s Lösungsansatz für Nordsyrien aussieht - wenn Warren sogar Gespräche mit Assad ablehnt. Krieg gegen den Nato Partner Türkei, "hochrüsten" von Kurden und/oder Assad oder wie ... ? - nur so, wegen meinem Gleichgewichtssinn ... "Danke" im Vorraus!

    Nun, für Warrens Lösungsansatz müsstest Du sie fragen. Ich sehe aber nicht, dass es vor Trumps Verrat an den Kurden ein militärisches oder politisches Problem für die USA gab. Man hatte in Nordsyrien ca. 2000 Soldaten im Einsatz, dazu die Luftunterstützung aus der Türkei und Jordanien, vielleicht ein Promill aller im Ausland  eingesetzten US-amerikanischen Soldaten. Damit hat man faktisch eine Schutzzone für ein bis zwei Millionen Kurden und nicht-islamistische bzw. nicht-Assadfreundliche Araber geschaffen. Man hat sporadisch Reste des IS bekämpft und Milizen von Assad, Iran, der Türkei und russiche Söldner an den Grenzen gehalten, die Luftunterstützung war genug Warnung an alle Kriegstreiber. Man hätte nun abwarten können, bis Assad+Russland+Türkei+von der Türkei unterstützte Islamisten in Idlib das Idlib-Problem lösen und irgendwann in ferner Zukunft hätte es Verhandlungen über die künftige Struktur Syriens gegeben, wonach der kurdische Teil vermutlich ein autonomer Bundesstaat Syriens geworden wäre.

    Jetzt hat man einen neuen, zusätzlichen Krieg an der Grenze zwischen türkisch-islamistischen Söldnern bzw. türkischen Soldaten und Kurden/ Assad-Soldaten, von den US-Soldaten ist höchstens die Hälfte "abgezogen" (in den Irak), die andere "beschützt" in Syrien das, was Trump wirklich am Herzen liegt (Ölfelder). Das ist Dummheit im Quadrat. Da die Türken weiter Gebiete erobern wollen, ist zudem die Gefahr einer Eskalation gegeben, wenn die russischen Helden sich entscheiden, Assads Truppen mit Luftunterstützung gegen türkische Panzer und Artillerie zu schützen (was sie derzeit nicht tun, sie bombardieren nur täglich aufopferungsvoll Frauen und Kinder in Idlib).

  • Nebelkerzen

    Wanli, 07.12.2019 13:29, Antwort auf #81
    #82

    Man hatte in Nordsyrien ca. 2000 Soldaten im Einsatz, dazu die Luftunterstützung aus der Türkei und Jordanien, vielleicht ein Promill aller im Ausland  eingesetzten US-amerikanischen Soldaten. Damit hat man faktisch eine Schutzzone für ein bis zwei Millionen Kurden und nicht-islamistische bzw. nicht-Assadfreundliche Araber geschaffen.

    So ist es. Eine solche Schutzzone aufzugeben, um einem Geschäftspartner einen Gefallen zu tun, hat mit verantwortlicher Außenpolitik nichts zu tun. Und bevor man Warren als kriegslüsterne Blutsäuferin zeichnet, empfiehlt sich ein Blick auf ihre eigene Webseite (Hervorhebungen von mir):

    All three of Elizabeth’s brothers served in the military, so she knows our servicemembers and their families are smart, tough, and resourceful. But a strong military should act as a deterrent so that most of the time, we won’t have to use it. Elizabeth believes it’s long past time to take an honest look at the full costs and risks of our military spending and overseas actions.

    For nearly two decades, this country has been mired in a series of wars – conflicts that sap American strength. The human and financial costs of these wars are staggering. While we should continue to be vigilant about the threat of terrorism, it’s time to bring our troops home – and then make sure they get the support and benefits they’ve earned. It’s also time to cut our bloated defense budget and end the stranglehold of defense contractors on our military policy. The United States will spend more than $700 billion on defense this year alone. That is more than President Ronald Reagan spent during the Cold War. It’s more than the federal government spends on the rest of the discretionary budget combined. That’s wrong. It’s wasteful. It’s unsustainable. If more money for the Pentagon could solve our security challenges, we would have solved them by now. It is time to identify which programs actually benefit American security in the 21st century, and which programs merely line the pockets of defense contractors – then pull out a sharp knife and make some cuts.

    https://elizabethwarren.com/plans/foreign-policy

    Ich weiß nicht, um wieviele Ecken man denken muss, um aus diesen Sätzen imperialistisches Kriegsgetrommel herauszulesen...

    Und einen Verweis auf den hier als neue Wehrpflicht verschrieenen Freiwilligendienst hab ich unter Warrens Plänen noch nicht einmal gefunden, das scheint jetzt kein gar so zentrales Element ihrer Agenda zu sein. Aber vielleicht hab ich einfach nicht genau genug hingeschaut:

    https://elizabethwarren.com/plans

    Die Geschichte von den kriegslüsternen Demokraten ist ein Märchen, während die derzeitige Regierung die Truppenpräsenz im Mittleren Osten signifikant erhöht hat:

    In recent months, the Pentagon has deployed approximately 14,000 additional troops to the Persian Gulf amid heightened tensions with Iran.

    https://www.businessinsider.de/trump-not-ending-endless-wars-increasing-us-force s-middle-east-2019-10?r=US&IR=T

    President Donald Trump has increased the number of U.S. troops and civilians working for the Department of Defense in the Middle East to 54,180 from 40,517 in the past four months, representing a 33-percent rise.

    This number doesn't even account for the big rise in troops stationed in Afghanistan since Trump announced his new strategy for the fight against the Taliban in late August.

    https://www.newsweek.com/trumps-secret-war-us-militarys-presence-middle-east-has -grown-33-percent-past-718089

    Dieser Truppenaufmarsch - es wird ganz nebenbei gerade eine weitere Aufstockung um eine fünfstellige Anzahl von Soldaten diskutiert - ist natürlich auch in den Staaten alles andere als populär - Drumpf selbst wettert ja seit Jahren bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegen Kriegseinsätze fern der Heimat, so etwa im Oktober:

    The United States has spent EIGHT TRILLION DOLLARS fighting and policing in the Middle East. Thousands of our Great Soldiers have died or been badly wounded. Millions of people have died on the other side. GOING INTO THE MIDDLE EAST IS THE WORST DECISION EVER MADE.....

    ....IN THE HISTORY OF OUR COUNTRY! We went to war under a false & now disproven premise, WEAPONS OF MASS DESTRUCTION. There were NONE! Now we are slowly & carefully bringing our great soldiers & military home. Our focus is on the BIG PICTURE! THE USA IS GREATER THAN EVER BEFORE!

    https://www.vox.com/world/2019/10/11/20909932/trump-iran-saudi-arabia-troops-esp er

    Also tut man so, als fände der derzeitige Aufmarsch am Golf und auch in Syrien gar nicht statt; Donalds willige Helfer etwa bei Breitbart erwecken stattdessen den Anschein, die Demokraten seien die wahren Kriegstreiber. Und im Weißen Haus ist man wahrscheinlich gar nicht böse über das Medienecho auf den Abzug aus den Kurdengebieten, verschleiert dieses doch aufs Angenehmste, dass der Abzug von den paar Soldaten Peanuts ist im Vergleich zum Aufmarsch, der direkt nebenan stattfindet.

  • Geronten Vor!

    drui (MdPB), 11.12.2019 01:39, Antwort auf #82
    #83

    Bei den nationalen Quinnipec University Umfrage führt der "demente Opa" sehr deutlich mit 29% vor dem "herzkranken Opa" mit 17%, die Oma kriegt immerhin noch 15%, während der Schwiegersohn von 16% auf 9% abgestürzt ist. Der reiche Onkel steht bei 5% und der Streber-Neffe mit den chinesischen Eltern bei 4%.

    Unser Markt hat die aktuelle Nummer 3 auf Platz 1, die Nummer 1 und die Nummer vier auf Platz 2 und die Nummer 2 auf Platz 4, aber OK, wir wetten ja auf die Zukunft.

    Biden leads the pack in the latest poll with 29 percent support — up from 24 percent in November. Sens. Bernie Sanders (I-Vt.) and Elizabeth Warren (D-Mass.), meanwhile, are neck-and-neck, scoring 17 percent and 15 percent, respectively. Buttigieg’s decline — from garnering the support of 16 percent of respondents last month to just 9 percent this month — puts him in fourth place, closer to the middle-tier of the Democratic presidential field than the three top-tier contenders. In fifth place is former New York City Mayor Michael Bloomberg at 5 percent and in sixth is former tech executive Andrew Yang at 4 percent, the poll shows.

    https://thehill.com/homenews/campaign/473942-poll-buttigieg-slips-into-fourth-pl ace-as-biden-widens-lead

  • Sieben Zwerge oder Clash der Giganten?

    Wanli, 17.12.2019 19:32, Antwort auf #83
    #84

    Weniger Kandidaten als gewohnt stehen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auf der Bühne bei der sechsten (offiziellen) Debatte der Vorwahlsaison.

    Die Sieben gegen Theben, ähm, Trump:

    https://www.vox.com/policy-and-politics/2019/11/20/20974318/how-to-watch-decembe r-democratic-debate-6th-pbs-politico-2020-election

    Etwas erstaunlich (aber hier nicht zum ersten Mal erwähnt): Nur einer der Kandidaten (der wohl krasseste Außenseiter) ist nicht weiß, es wird kein einziger schwarzer Kandidat im Scheinwerferlicht stehen, nur zwei der Anwesenden sind weiblich.

  • RE: Sieben Zwerge oder Clash der Giganten?

    gruener (Luddit), 18.12.2019 03:46, Antwort auf #84
    #85

    was viel schwerer wiegt:

    • offenbar ist keiner der kandidaten behindert: weder im körperlichen noch im - okay, dessen bin ich mir weniger sicher - geistigen sinne
    • ein gendersternchen kann - und will - sich vermutlich auch niemand anheften
    • in polygamie lebt offensichtlich auch keine/r der sieben
    • aber wer weiß: vlt. ist ja zumindest eine/r von denen in ansätzen zumindest bi oder wäre ansatzweise peinlich berührt bei der frank-zappa-frage aller unmöglichen fragen?
  • RE: Sieben Zwerge oder Clash der Giganten?

    drui (MdPB), 19.12.2019 09:50, Antwort auf #84
    #86

    Trump ist nun offiziell angeklagt und im House "impeached". Während die 7 Zwerge bald debattieren, konnte sich Schneewittchen nicht zu einer Meinung durchringen, offenbart aber dann doch durch den Abtritt ihre eigentliche Identität:

    Tulsi Gabbard, the Hawaii congresswoman seeking the Democratic presidential nomination, voted “present” Wednesday on both articles of impeachment against President Donald Trump, making her the only member of the chamber not to vote “yes” or “no.”

    (...)

    Democratic leaders didn’t know how Gabbard would vote Wednesday or if she was even in Washington. But when the vote took place, Gabbard came into the chamber, interacted with just one or two lawmakers and then left immediately after voting — going out through a GOP door.

    https://www.politico.com/news/2019/12/18/impeachment-vote-gabbard-087616

    Fox News und Breitbart sind stolz auf ihr U-Boot.

  • In Vino Veritas

    Wanli, 21.12.2019 14:02, Antwort auf #86
    #87

    Die letzte demokratische Debatte dieses Jahres liegt hinter uns, im Gedächtnis bleiben wird wohl vor allem Buttigieg's "Wine Cave": Warren thematisierte die häufigen Fundraiser des Bürgermeisters mit schwerreichen Gästen und visualisierte den Vorwurf mit einem Verweis auf die Lokalität, in der eine dieser Veranstaltungen stattgefunden hatte - für sie ein Symbol der Korruption.

    https://twitter.com/teddyschleifer/status/1206670862356819968

    Several reporters noted, as an Associated Press story pointed out, that the “Hall Rutherford wine caves in the hills of California’s Napa Valley boast a chandelier with 1,500 Swarovski crystals, an onyx banquet table to reflect its luminescence and bottles of cabernet sauvignon that sell for as much as $900.”

    But the most significant thing about the wine cave is that its owners, Craig and Kathryn Hall, are virtual poster children for buying Democratic politicians off.

    As the AP story points out further down, Bill Clinton gave major donor Kathyrn Hall an ambassadorship to Austria.

    https://www.salon.com/2019/12/21/press-watch-warren-buttigieg-and-the-wine-cave- political-medias-addiction-to-phony-conflict/

    Die Debatte war insgesamt wohl lebhafter als frühere, was auch daran gelegen haben mag, dass diesmal nur sieben KandidatInnen auf der Bühne standen. Keine/r war wohl wirklich schlecht, wobei Yang und Steyer im Vergleich zu den anderen wohl blasser blieben; Biden und Amy Klobuchar dagegen hatten anscheinend ihre besten Debatten.

    After a fairly ho-hum first hour, the field burst into open conflict, with some candidates ganging up on Iowa frontrunner Buttigieg. Klobuchar took on his lack of experience in high office, and Warren brought up his fundraiser in a “wine cave.” Amid the sparring, the candidates were able to have an unusually substantive, policy-focused discussion on everything from immigration to the Uighur crisis in China.

    It’s rare that a debate features dramatic moments that shake up the whole race, and this time was no exception. But it was a lively debate, and we’ll see if it will change the state of play in some meaningful ways. Here’s who ended the night ahead, and who fell behind. [...]

    Biden didn’t just coast; he genuinely did well. [...]

    Gone was the shaky candidate with the quivering hair that Rachel Dratch parodied on Saturday Night Live. In her place was a confident Klobuchar who was in a groove all night, with personal anecdotes, quippy one-liners about wine caves, a snappy moment telling Pete Buttigieg to respect the experience of his fellow candidates onstage, and clear, substantive responses to policy questions.

    https://www.vox.com/policy-and-politics/2019/12/19/21030908/who-won-december-201 9-democratic-debate

    Am 14. Januar dann die nächste Debatte in Iowa, die ich mir dann vielleicht auch in voller Länge geben werde: Zum einen stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich aufgrund erneut verschärfter Teilnahmekriterien dann nur noch fünf Berwerberinnen auf der Bühne tummeln werden (Biden, Buttigieg, Klobuchar, Sanders und Warren), was sicher kein Nachteil ist.

    https://fivethirtyeight.com/features/five-democrats-have-qualified-for-the-janua ry-debate-who-else-might-make-it/

    Zum anderen wird das die letzte (und beste) Chance für die Anwesenden sein, vor den Caucuses in Iowa noch mal die innerparteiliche Stimmung in ihrem Sinne zu beeinflussen; wenn jemand noch eine Überraschung in der Hinterhand hat, dann ist Mitte Januar der beste Zeitpunkt, die Bombe explodieren zu lassen.

  • RE: In Vino Veritas

    drui (MdPB), 21.12.2019 20:35, Antwort auf #87
    #88

    Warren thematisierte die häufigen Fundraiser des Bürgermeisters mit schwerreichen Gästen und visualisierte den Vorwurf mit einem Verweis auf die Lokalität, in der eine dieser Veranstaltungen stattgefunden hatte - für sie ein Symbol der Korruption.

    Das ist natürtlich Blödsinn, scheint aber nach ersten Umfragen zu funktionieren, bei denen Pete leicht verliert bzw. als Debattenverlierer angesehen wird, obwohl er sich eigentlich ganz gut geschlagen hat. Der gezeigte amerikanische Weinkeller ist allerdings auch recht dekadent, nutzlos bzw. nur für schlechte kalifornische Weine geeignet.

    So hat ein richtiger Weinkeller auszusehen:

    1.) Wein sollte dort gelagert werden.

    2.) Kerzenlicht, um die richtige Luftfeuchtigkeit bzw. Gase zu überwachen und die Wand- und Deckenpilze nicht zu gefährden, die als natürliches und kostenloses Belüftungssystem dienen.

    3. Verzicht auf unnötigen Luxus, der bei der Hauptaufgabe stört: Wein lange und sicher zu lagern.

    Hier ein Foto eines richtigen Weinkellers aus der Residenz Würzburg:

    In diesem Sinne: Prost Neujahr und bis nächstes Jahr!

  • He's the linchpin

    sorros, 23.12.2019 23:42, Antwort auf #88
    #89

    Buttigieg wird nicht nur wegen seiner guten Position in Iowa so angegriffen, sondern weil ern ncah allen Seiten anschlussfähig ist.

    https://www.politico.com/news/2019/12/20/buttigieg-2020-linchpin-088801

  • Kevin Costner endorses Buttigieg

    sorros, 23.12.2019 23:50, Antwort auf #89
    #90
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